Um zu wissen, wo wir hinsichtlich unserer Emissionen stehen und darauf basierend die Reduktionsstrategie aufbauen zu können, haben wir unseren Corporate Carbon Footprint berechnet. Die dort entstandenen Emissionen werden, basierend auf internationalen Standards, in drei Scopes unterschieden:
In Scope 1 und 2 haben wir Emissionen, die durch Stromverbrauch, Wärme- und Kältebedarf und Fuhrpark verursacht werden, berücksichtigt. In Scope 1 finden sich direkte Emissionen aus Einrichtungen des Unternehmens. Scope 2 umfasst indirekte Emissionen aus eingekaufter Energie.
In Scope 3 fallen unsere Emissionen durch betriebliche Privatfahrzeugnutzung für Wege im Zuge der Anfahrt oder Arbeitstätigkeit, Flüge, Bahnfahrten, Home Office, Hotelübernachtungen, IT (elektronische Geräte) und externe Rechenzentren.
Zum Beispiel an unserem Wiener Standort werden keine Scope 1 Emissionen verursacht, da unser Wiener Fuhrpark zu 100% aus Elektroautos besteht und weder Wärme-, Kälte- oder Strom direkt vor Ort erzeugt werden. Durch den Zukauf von 100% Strom aus Erneuerbaren Energien und Fernwärme für das Heizen entstehen auch nur minimale Scope 2 Emissionen.
In unserem Headquarter in Freistadt ist der größte Verursacher von Scope 1 Emissionen unser Fuhrpark: Obwohl bereits rund 60% unserer Autos elektrisch unterwegs sind, machen Scope 1 Emissionen etwa 30% Anteil am Gesamtstandortsfußabdruck aus. Dies verdeutlicht, dass der Beitrag von fossilen Fahrzeugen nicht zu vernachlässigen ist, da auch eine verhältnismäßig geringe Zahl von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor stark ins Gewicht fallen kann.
Indirekte Scope 3 Emissionen machen aber wie bei den meisten Unternehmen den größten Anteil an CO2 Emissionen aus.
In Prozent ausgedrückt bilden bei neoom Scope 3 Emissionen 65%, Scope 2 Emissionen 6% und Scope 1 Emissionen 29% unseres gesamten Corporate Carbon Footprints.
Die für neoom wichtigste Kennzahl ist der CO2-Fußabdruck pro MitarbeiterIn. Diese Zahl ermöglicht eine Vergleichbarkeit von Jahr zu Jahr trotz sich verändernder Unternehmensgröße und lag 2021 bei 6,6 Tonnen pro MitarbeiterIn. Ziel ist es nun, diese Kennzahl Jahr für Jahr zu reduzieren!
Eines ist klar: Für neoom steht das Thema CO2-Reduktion an erster Stelle. Darum leiten wir, basierend auf diesen Berechnungen, Maßnahmen ab, um unseren Fußabdruck zu reduzieren und somit einen tatsächlichen Mehrwert für den Klimaschutz zu erreichen.
Da allerdings stets auch unvermeidbare Emissionen in einem Corporate Carbon Footprint enthalten sind und wir bereits jetzt einen positiven Beitrag leisten wollen, hat neoom beschlossen die CO2-Kompensation durch Klimaschutzprojekte in unsere Strategie mitaufzunehmen. Ein Ansatz, der auch von der UN empfohlen wird. Doch damit noch nicht genug.
In der neoom Reduktions- und Kompensationsstrategie wird auf mehreren Ebenen agiert. Gemeinsam mit unseren MitarbeiterInnen und Climate Partner haben wir ein Klimaschutzprojekt ausgewählt, um die gesamten Emissionen des CCF zu kompensieren. Wichtig ist es hierbei mit vertrauenswürdigen Partnern zu arbeiten, um die Qualität der Kompensierungszertifikate zu gewährleisten. Mit unserem Gold Standard zertifizierten Klimaschutzprojekt werden wir der sozialen Dimension der Nachhaltigkeit gerecht, indem das Projekt einen wichtigen Beitrag zur Erreichung der UN Sustainable Development Goals leistet. Außerdem helfen wir mit unserer Investition in CO2-Zertifikate die Finanzierungslücke für nachhaltige Entwicklung in Entwicklungsländern zu schließen und die Gestaltung von ökologischen Systemen umzusetzen.
Überdies wollen wir als Tech-Unternehmen neue Wege gehen und innovative Lösungen marktreif machen. Deshalb unterstützen wir das Schweizer Unternehmen Climeworks mit rund 50% der Kosten der Kompensierungsmaßnahmen unseres ausgewählten Klimaschutzprojekts. Climeworks entfernt durch State-of-the- Art Technologie in Form der Methode „direct air capture“ mittels CO2-Kollektoren Kohlendioxid direkt aus der Luft, um bereits emittierte Emissionen rückgängig zu machen. Das aus der Luft abgeschiedene in Wasser gelöste Kohlendioxid wird anschließend in den Boden gepresst, wo es mit dem Gestein reagiert und somit unterirdisch durch natürliche Prozesse versteinert. Damit ist das CO2 dauerhaft gespeichert und somit neutralisiert.
Wir freuen uns, zusammen mit unseren Partnern effektive Maßnahmen zur Berechnung, Reduktion und Kompensation unseres Corporate Carbon Footprint erarbeitet zu haben, um die vielen verschiedenen Ebenen der Nachhaltigkeit adressieren zu können. Nähere Informationen sind auf unserer Sustainability Page zu finden.
Denn nur so können wir gemeinsam einen langfristigen Effekt erzielen und mit gutem Vorbild vorangehen.
Loic Maßen, Vanessa Müller, Sebastian Dietl, 2021, Climate Partner Academy: Grundlagen des Klimaschutzes für Unternehmen, S. 37.