Dezentralisierung ist die Lösung

aktualisiert am:  22. Februar 2022
4 min Lesezeit

Eine gemeinsame Anstrengung, um Preissteigerungen zu entgehen

Die Energiewirtschaft durchlebt eine Zeit großer Unsicherheit und überträgt diese auf ganze Länder und ihre Bevölkerungen. Da wir in einer globalisierten Wirtschaft leben und die Energiewirtschaft hier keine Ausnahme bildet, ist Europa in hohem Maße davon abhängig, Gas aus anderen Teilen der Welt zu beziehen. Das Thema Energie ist daher ein Eckpfeiler der multilateralen Beziehungen in der Politik und schafft enorme Abhängigkeiten, die hinter den Kulissen zum Tragen kommen. Da die Bürgerinnen und Bürger nicht in der Lage sind, Entscheidungen auf höchster Ebene zu beeinflussen, können sie sich nur auf regionaler Ebene einbringen. Aus den Schwierigkeiten in Deutschland, Großbritannien und Spanien, über die wir in unserem letzten Artikel berichtet haben, kann jedoch eine Alternative abgeleitet werden, an Hand der wir uns gegen diese Probleme schützen können: Die Errichtung von dezentralen Energiegemeinschaften auf der Basis erneuerbarer Energien.

Während die Energiepreise des bestehenden Energiesystems steigen und teilweise sogar sprunghaft in die Höhe schießen, suchen die Regierungen nach Lösungen für diese Probleme. Ein Begriff, der dabei immer wieder fällt, ist die Dezentralisierung. Kleinräumig organisierte Energiegemeinschaften, die sich von den globalen Energieentwicklungen abschirmen, könnten die gewünschte Abhilfe schaffen.

Eine gemeinschaftliche Anstrengung

Mitglieder von Energiegemeinschaften können Strom verbrauchen, erzeugen, verkaufen oder teilen und haben die Möglichkeit, eine aktive Rolle als Prosumenten zu spielen. Einzelpersonen, Kommunen, kleine und mittelständische Unternehmen können sich zusammentun und so gemeinsam zur Dezentralisierung des Stromsystems beitragen und das zentrale Netz durch regional erzeugten Strom entlasten. Dadurch wird nicht nur die Autonomie der Gemeinden oder Regionen gestärkt, sondern es können auch die Netzgebühren und der überregionale Stromtransport reduziert werden - ein wichtiger Beitrag zur Optimierung des gesamten Energiesystems und zur Integration erneuerbarer Energien.

Ermöglicht durch Greentech

Wir können nicht von heute auf morgen das gesamte Energiesystem umstellen, aber mit den richtigen Greentech-Technologien können wir uns durchaus einen realistischen Weg dorthin vorstellen. Zunächst brauchen wir effiziente Energiequellen, die in der Lage sind, diese Energiegemeinschaften nahezu vollständig zu versorgen. Der Grad der Selbstversorgung muss so hoch sein, dass die Marktmacht der großen Energieversorger gebrochen wird, so dass uns die Preise nicht einfach aufgezwungen werden können. Zweitens brauchen wir die Technologie, um Energie zwischen diesen Energiegemeinschaften zu handeln und eine geeignete Regelungstechnik, um das Netz stabil zu halten.

Was bleibt, ist die Verbraucherseite, wo die privaten Verbraucher bereits auf dem richtigen Weg sind. Hier ist ein Trend zur Installation einer PV-Anlage in Kombination mit Batteriespeichern zum Aufladen des eigenen Elektrofahrzeugs zu beobachten. Damit könnten diese Gemeinschaften ihre Unabhängigkeit von den unvorhersehbaren Preisentwicklungen bei fossilen Brennstoffen erhöhen. Das hört sich wie eine Utopie an? Während die Energiepreise, nicht zuletzt aufgrund immer höherer Netzkosten, die Rechnungen der Endverbraucher belasten, werden die Technologien zur Realisierung von Energiegemeinschaften immer günstiger.

Erschwingliches Greentech

Solange mit Gas erzeugter Strom ins Netz eingespeist werden muss, um die Nachfrage zu decken, wird dies den Strompreis in die Höhe treiben. Je teurer also Gas ist, desto teurer ist auch der Strom. Selbst erzeugter Strom kann jedoch in Zukunft dort eingesetzt werden, wo bislang Gas verwendet wird, sodass die Abhängigkeit von Gas stark abnimmt. Die Kosten für die Installation von PV-Anlagen und Batteriespeichern für die Eigenstromerzeugung sinken von Jahr zu Jahr, während die Leistung und der Wirkungsgrad dieser Anlagen zunehmen. Kombiniert man dies mit den steigenden Preisen für Netzstrom und Gas, spricht vieles für lokal erzeugten, erneuerbaren Strom.



Neuausrichtung der staatlichen Förderungen

Für diejenigen, die noch Bedenken haben und zögern, eine eigene dezentrale Energiequelle zu installieren, gibt es eine Reihe von umfangreichen Fördermöglichkeiten, die die Anschaffungskosten nochmals deutlich reduzieren können. Der Schritt in die Energieautarkie war also noch nie so günstig wie heute.

Als Reaktion auf die anhaltende Klimakrise hat die österreichische Regierung beschlossen, dass das Land bis 2040 klimaneutral werden soll. Strom soll hingegen bereits ab 2030 ausschließlich aus erneuerbaren Energien erzeugt werden. Mit dem kürzlich verabschiedeten Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz (EAG) wurde nun die gesetzliche Grundlage dafür beschlossen. Ein Subventionsabbau für fossile Technologien, der durch eine verursachungsgerechte Besteuerung fossiler Energieträger jährlich Milliarden einsparen bzw. sogar Mehreinnahmen generieren würde, könnte alle Zukunftssorgen hinsichtlich der Finanzierung des ökologischen Umbaus auf einen Schlag lösen.

Förderung der dezentralen Energieerzeugung

Österreich ist dabei, Heizungsanlagen auslaufen zu lassen, die auf fossilen Brennstoffen wie dem traditionellen Heizkessel basieren. Um die Bürgerinnen und Bürger zum Umstieg auf erneuerbare Energietechnologien wie die oben genannten zu bewegen, schafft die österreichische Regierung Anreize mit einer breiten Palette von Förderprogrammen. Der Eckpfeiler dieses Wandels könnte die Förderung der dezentralen Energieerzeugung sein, da sie zahlreiche Vorteile bietet. Durch die Verabschiedung des Erneuerbare-Energien-Ausbaugesetzes (EAG) wird diese Entwicklung demnächst drastisch verstärkt werden. War sie schon bisher in vielerlei Hinsicht eine lohnende Investition, so wird es nun durch neue Finanzierungsmodelle noch einfacher, entsprechende Initiativen auf kommunaler Ebene umzusetzen. Mit etwas Mut können sich Kommunen nun zu Energiegemeinschaften entwickeln.

Das neue Gesetz verändert auch die Förderlandschaft für Photovoltaik und Stromspeicher. Die wichtigste Fördermöglichkeit ist ein Investitionszuschuss, der relativ schnell gewährt werden kann. Eine Förderung über die Marktprämie ist noch nicht möglich, da ein konkreter Bewilligungszeitpunkt bislang noch nicht feststeht.

Der Kurs ist gesetzt

Die langfristigen Trends sind klar: Strom wird immer teurer, der Umstieg auf Eigenversorgung dagegen ist so günstig wie noch nie. Österreich hat einen gangbaren Weg für Menschen geschaffen, die eine solche Investition nicht alleine tätigen können oder wollen, und nimmt mit der Förderung dieser Erneuerbare-Energien-Gemeinschaften eine Vorbildfunktion ein. Diese Erfolgsgeschichte wartet nur darauf, exportiert zu werden. Durch die erhöhte Versorgungssicherheit und die Unabhängigkeit von den globalen Energiepreisen werden in Zukunft ganze Gemeinden von solchen Anlagen profitieren.

Wir helfen, das zu ermöglichen

Der einzige Faktor, der noch fehlt, um Endverbraucher und die Zielsetzung des Gesetzes zusammenzubringen, sind Unternehmen, die die entsprechenden Technologien anbieten. Wir als neoom bieten sowohl in Österreich als auch in Deutschland und der Schweiz maßgeschneiderte dezentrale Energiesysteme an, die für die oben genannten Förderungen in Frage kommen. Bei steigendem Strombedarf und sinkenden Batteriepreisen sind intelligente Speicherlösungen besonders interessant.

Speichersysteme für die gewerbliche Nutzung erfreuen sich zunehmender Beliebtheit, da sie - ähnlich wie Heimspeicher - eine flexible zeitliche Nutzung der Energie ermöglichen. In Kombination mit einer Photovoltaikanlage ermöglichen intelligente Stromspeicher maximale Unabhängigkeit vom konventionellen Energiemarkt. Intelligente Energiemanagement-Lösungen garantieren die Kappung von Lastspitzen und damit einen geringen Leistungsbedarf, auch wenn E-Fahrzeuge an Schnellladestationen geladen werden. Gerade in Verbindung mit E-Mobilität ist ein Stromspeicher auch ohne PV-Anlage rentabel. Damit rückt die Energiewende in greifbare Nähe und wird auch die Unabhängigkeit von konventionellen Netzen einfacher denn je.

Wir sind überzeugt, dass diese Technologien die Zukunft der Energieversorgung prägen werden!

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