Sind wir bereit für eine klimaneutrale Zukunft ? Oder besser gefragt: sind die Entscheidungsträger, die verantwortungsvolle (Geschäfts-)Entscheidungen treffen müssen, darauf vorbereitet? Wissen diese Menschen, was es braucht, um diese Wende hin zu erneuerbaren Energieträgern erfolgreich zu meistern?
Das One 2 Zero Projekt
Es gibt wahrlich keine Alternative zu einer klimaneutralen Zukunft. Aber jeder, der denkt, dass der Übergang schnell vonstatten gehen wird und dazu auch noch ohne große Verwerfungen, ist sich nicht der Komplexität dieses Wandels bewusst. Die Energiewende hat massive langfristige Implikationen, nicht nur für die Industrie, deren Unternehmen und Mitarbeiter, sondern auch für jeden Einzelnen von uns.
One 2 Zero, ein grünes Corporate Startup der Salzburg AG, suchte Antworten auf diese Fragen bei Entscheidungsträgern in der österreichischen Wirtschaft und fasste diese in einem Report zusammen. In der Form einer Broschüre namens “Zero Emission Society Österreich” wurde zusammengefasst, welche Maßnahmen in den nächsten drei Jahren getroffen werden müssen, um Unternehmen und auch die Öffentlichkeit auf die Energiewende vorzubereiten.
One 2 Zero führte dafür über einhundert Interviews mit Experten, Entscheidungsträgern aus den Bereichen Wissenschaft, Wirtschaft und anderen Interessensgruppen und fasste die Kernaussagen zusammen. Die daraus resultierende Broschüre zeigt sehr gut, wo die österreichische Wirtschaft derzeit in Bezug auf CO2-Emissionen ökonomisch, ökologisch und sozial steht. Die Interviews liefern aufschlussreiche Einblicke in die Arbeitsweise verschiedener Branchen und beinhalten viele nützliche Handlungsempfehlungen für Unternehmen, die sich auf dem Weg zur Klimaneutralität bewegen.
Der Klimawandel erfordert eine neue Form des unternehmerischen Handelns, die sowohl ökologische als auch soziale Aspekte in den Vordergrund stellt, als auch die soziale Verantwortung und strikte Vermeidung von Emissionen ernst nimmt. Es gibt heutzutage bereits eine steigende Anzahl von Kunden, Mitarbeitern und Investoren, die die Nachhaltigkeit von Produkten unmittelbar einfordern. Glücklicherweise stehen dem eine ebenfalls wachsende Zahl von Unternehmen gegenüber, die diese Erwartungen erfüllen und so als Vorbilder für andere wirken. Bei den von One 2 Zero befragten Organisationen handelt es sich um genau solche Vorzeigeunternehmen.
91% der befragten Teilnehmer gaben an, dass sie das Thema Klimaneutralität für "wichtig" oder "sehr wichtig" halten, und 34% gaben an, dass sie im beruflichen Kontext täglich mit dem Thema Nachhaltigkeit zu tun haben. 60% nutzen erneuerbaren Netzstrom, und gleich viele geben an E-Mobilitätslösungen, wie z. B. Elektroflotten oder Ladestationen zu nutzen. Ein Drittel kompensiert zumindest teilweise die von ihnen verursachten Emissionen. Auf die Frage, wie sich das Engagement für Nachhaltigkeit auf sie auswirken könnte, gaben 71 % an, dass sie positive Auswirkungen auf ihr Geschäftsmodell oder ihre Branche erwarten - zwei Drittel der Befragten haben Klimaneutralität bereits in ihrer Unternehmensstrategie verankert.
Diese Unternehmen sind sich bereits bewusst, was andere noch nicht erkannt haben: Der Weg zu Net Zero führt zu einem klaren Wettbewerbsvorteil und zu größerem finanziellen Erfolg.
An vorderster Front der grünen Revolution
Nur durch die proaktive Auseinandersetzung mit den mannigfaltigen Herausforderungen der Gegenwart ist es möglich, eine nachhaltige Welt für aktuelle und zukünftige Generationen sicherzustellen. Und österreichische Unternehmen bleiben dabei nicht untätig, sondern packen an. Sie rüsten sich für den Kampf gegen die Klimakrise und machen vor, wie man sie abwenden kann. Auf der einen Seite dekarbonisieren bestehende Unternehmen ihre Prozesse, Produkte und Dienstleistungen, auf der anderen Seite bauen junge Start-ups ihr Geschäft im Sinne der Nachhaltigkeit auf.
neoom gehört zur letztgenannten Gruppe und wird in der Broschüre von One 2 Zero als ein Unternehmen beschrieben, das es "sich zum Ziel gesetzt hat, mehr Menschen dazu zu bringen, ihren eigenen Strom zu erzeugen und ihn mit ihrer Nachbarschaft zu teilen." In der Broschüre wird unser Geschäftsführer und Gründer Walter Kreisel zitiert, der einer der Interviewpartner war.
"Es geht darum, dass die Menschen, die die Möglichkeit haben, Strom vor Ort zu produzieren, fair behandelt werden und nicht beim Einspeisen bestraft werden, damit sich wiederum der Zentralist die Taschen füllt. Wenn ich Strom von mir zu jemandem in der Nachbarschaft im Verteilnetz sende, ist es jetzt erstmalig so, dass ich nur die tatsächlich anfallenden Netzkosten bezahle. Die Person, die in eine erneuerbare Anlage investiert, kann damit kostengünstig Strom an die Nachbar:innen verkaufen. Das ist eine sehr faire Lösung für die Bürger:innen, die hier vom Staat ermöglicht wurde."
Menschen dazu zu bringen, ihren Strom selbst zu produzieren und mit anderen zu teilen, ist natürlich nur eines der vielen Ziele von neoom, die zusammen unsere übergeordnete Vision ergeben: die gesamte Energieversorgung zu dekarbonisieren, indem fossile Brennstoffe durch erneuerbare Energiequellen ersetzt werden. Deshalb, so heißt es in der Broschüre, "baut neoom dezentrale und zukunftssichere Energiesysteme und hilft Unternehmen dabei, ihren CO2-Fußabdruck zu reduzieren."
neoom und die anderen Unternehmen, die in der One 2 Zero-Broschüre vorgestellt wurden, sind auf dem richtigen Weg, aber wir sind uns alle bewusst, dass noch viel getan werden muss. Tiefgreifende Veränderungen in unserem Wirtschaftssystem und die Schaffung eines umfassenden rechtlichen Rahmens werden notwendig sein. Neue Technologien und Geschäftsmodelle müssen weiter optimiert werden oder die Zeit bekommen, um zu reifen. Zumindest ein Teil der Maßnahmen, die zur Erreichung der Klima- und Nachhaltigkeitsziele ergriffen werden, muss verpflichtend sein. Und auch die Verbraucher müssen direkt in die Energiewende einbezogen werden.
Der Weg zu einer emissionsfreien Energieversorgung ist lang, steinig und mit vielen Hindernissen versehen, aber er ist der einzige Weg, der letztendlich in eine nachhaltige Zukunft führt.