Nur die Ruhe beim nächsten Stromausfall

aktualisiert am:  14. April 2021
5 min Lesezeit

MIT DEZENTRALEN ENERGIESPEICHERN WIRD ES SCHNELL WIEDER HELL

Die Stromnetze brechen zusammen, es wird finster, Chaos bricht aus. Das ist das Weltuntergangsszenario in „Blackout – Morgen ist es zu spät“, dem Techno-Thriller-Bestseller des österreichischen Autors, Marc Elsberg. Der 2012 erschienene Roman schildert auf erschreckende Art und Weise, wie ein europaweiter Blackout den gesamten Kontinent zum Stillstand bringt. Zum Glück ist dieses Szenario nur ein Produkt von Elsberg's Fantasie, aber könnte ein solcher Albtraum jemals Realität werden?

> Der Zusammenbruch des nationalen Stromnetzes kappte die Stromversorgung von zig Millionen Menschen und stürzte alle größeren Städte für mehrere Stunden in die Dunkelheit. Obwohl in beiden Fällen keine ernsthaften Schäden entstanden sind, erinnern uns die Vorfälle daran, welche reale Bedrohung ein potentieller Stromausfall darstellen kann.

BLACKOUT: EINE REALE GEFAHR?

Spulen wir vor zum 8. Januar 2021. Eine Störung im synchronisierten europäischen Stromnetz führte zu einer Trennung der Netzregionen des Kontinents. Anders als in Elsberg's Roman war die Ursache dafür kein Cyberangriff, sondern ein plötzlicher Frequenzabfall, der offenbar durch Verbindungsfehler im Südosten Europas ausgelöst wurde. Das Netz wurde vorübergehend in einen südöstlichen und einen nordwestlichen Teil getrennt, wodurch in einigen Regionen empfindliche Maschinen ausfielen oder beschädigt wurden. Den Netzbetreibern gelang es jedoch, das Netz zu stabilisieren und so dafür zu sorgen, dass es innerhalb einer Stunde wieder verfügbar war. Zufälligerweise ereignete sich am Tag darauf ein ähnlicher Vorfall in Pakistan. Der Zusammenbruch des nationalen Stromnetzes kappte die Stromversorgung von zig Millionen Menschen und stürzte alle größeren Städte für mehrere Stunden in die Dunkelheit. Obwohl in beiden Fällen keine ernsthaften Schäden entstanden sind, führten sie vor Augen, welch reale Bedrohung ein potentieller Stromausfall darstellen kann.

Aber sollten wir sofort alle in Panik verfallen, da es keine umfassende Lösung für dieses Problem zu geben scheint? Dem renommierten Spezialisten für Blackout-Management, Herbert Saurugg, zufolge können einige Unwägbarkeiten niemals vollständig beseitigt werden. Der Hauptgrund dafür ist, dass Großsysteme aufgrund ihrer Instabilität und Komplexität nicht vorhersehbar sind und somit die entsprechenden Sicherheitsmechanismen nicht in der Realität getestet werden können. Saurugg kommt zu dem Schluss, dass es kein ausfallsicheres Stromnetz geben kann, was uns zweifelsohne in eine prekäre Lage bringt.

> Heutzutage können wir präventive Maßnahmen setzen, indem wir auf dezentrale Energieversorgung setzen. Wie sich vom Namen schon ableiten lässt, können Verbraucher auf diesem Weg lokal und unabhängig vom Netz ihren eigenen Strom zu produzieren.

Wäre die Störung von 8. Januar nicht so schnell behoben worden, hätte sie eine Kettenreaktion mit möglicherweise fatalen Folgen für ganz Europa auslösen können. Das Gleiche hätte in Pakistan, einem der bevölkerungsreichsten Länder der Welt, passieren können. Da wir vollständig von einer unterbrechungsfreien Stromversorgung abhängig sind, könnte ein massiver Stromausfall lebenswichtige Dienste wie das Gesundheitswesen, die Telekommunikation oder das Transportwesen in nicht vorhersehbarem Ausmaß beeinträchtigen. Das Leben, wie wir es kennen, würde lahm gelegt und Elsberg's apokalyptische Vision zur Realität.

Es braucht immer ein wenig Zeit bis wir erkennen, wie kritisch eine jeweilige Situation ist. Zunächst nehmen wir einen Blackout als gewöhnlichen Stromausfall wahr und gehen wie selbstverständlich davon aus, dass die Lichter bald wieder angehen werden. Erst später stellen wir fest, dass es sich um eine weitreichende und potenziell ernste Situation handelt. Natürlich sollten aber Ausfälle nicht deshalb ignoriert werden, nur weil sie auf ein kleineres Gebiet beschränkt sind. Denn im Vergleich zu echten Blackouts kommt es viel häufiger zu lokalen Ausfällen, welche zwar nur ein oder zwei Stunden dauern, aber ebenso gravierende Folgen haben können. In diesen Fällen ist es zum Glück möglich auf alle Eventualitäten vorbereitet zu sein – ganz gleich wie der Stromausfall zustande gekommen ist.

DIE LÖSUNG: DEZENTRALE ENERGIESPEICHER

Heutzutage können wir präventive Maßnahmen setzen, indem wir auf dezentrale Energieversorgung setzen. Wie sich vom Namen schon ableiten lässt, können Verbraucher auf diesem Weg lokal und unabhängig vom Netz ihren eigenen Strom zu produzieren. Diese Technologie hat verschiedene Vorteile. Zum einen werden die Leitungsverluste vermieden, die beim Transport des Stroms anfallen. Die dadurch erfolgende Entlastung des Stromnetzes hilft wiederum dabei, Netzausfälle zu vermeiden. Zum anderen erhöht sich durch dezentrale Energiespeicher die allgemeine Nachfrageflexibilität, was den Umstieg auf erneuerbare Energien für die großen Energieversorger erschwinglicher macht und somit zum Umweltschutz beiträgt.

Immer mehr Menschen erzeugen Strom mit der Hilfe von Photovoltaik-Anlagen. Diese allein schützt jedoch auch nicht vor Stromausfällen, da Sonnenenergie nicht rund um die Uhr verfügbar ist. Aus diesem Grund ist es sinnvoll, PV-Anlagen mit einem zusätzlichen Speicher zu ergänzen. Wird mehr Strom erzeugt als verbraucht, speichert ein solcher Speicher diese überschüssige Energie ab und stellt sie bereit, sobald die PV-Anlage den Strombedarf allein nicht mehr decken kann. Ein Stromspeicher schließt also die Versorgungslücken, die ansonsten durch Energiebezug aus dem Netz abgedeckt werden müssen. Falls das Netz ausfällt, kann eine Reihe von Technologien eingesetzt werden, um den sicheren Übergang zu einer alternativen Stromquelle zu gewährleisten.

> Die Verbreitung von Batteriespeichern und zunehmende Dezentralisierung der Energieversorgung resultiert in einer Win-Win-Win-Situation - für die Kunden, die Kosten sparen, die Umwelt, die durch die Verbreitung erneuerbarer Energien geschont wird und das Stromnetz, das entlastet wird.

FÜR DEN NÄCHSTEN STROMAUSFALL GEWAPPNET

Systeme, die über eine Notstromversorgung verfügen, können im Falle eines Stromausfalls über einen separaten Schaltkasten vom Netz auf den Batteriespeicher umschalten. Wenige Sekunden später ist die Versorgung aller Verbraucher innerhalb des Hausstromnetzes gewährleistet. Die relativ langsame Umschaltzeit, sowie ein zusätzlich benötigter Schaltkasten stellen jedoch einen Nachteil dar.

Eine Ersatzstromversorgung kann über einen separaten Anschluss lebenswichtige Maschinen oder die Notbeleuchtung in Betrieb halten. Die beiden Hauptvorteile hierbei sind, dass die Umschaltzeit kürzer ist und kein separater Schaltkasten benötigt wird. Allerdings besteht der Nachteil, dass Verbraucher manuell um- oder angeschlossen werden müssen.

Ein unterbrechungsfreies Stromversorgungssystem verwendet Batterien, die sich aufladen, wenn der Strom eingeschaltet ist. Bei einem Ausfall greift es auf die gespeicherte Energie zurück, um die Geräte zu versorgen. Es gewährleistet eine optimale Spannungs- und Frequenzqualität ohne Unterbrechungen, da die Umschaltzeit nur wenige Millisekunden beträgt. Diese komplexen Systeme werden in kritischen Umgebungen wie Krankenhäusern oder Rechenzentren eingesetzt, in denen eine unterbrechungsfreie Energieversorgung zwingend erforderlich ist und keine Veränderungen der Spannung, des Stroms oder der Frequenz auftreten dürfen. Doch mittlerweile gibt es Heim- und Gewerbespeicher, die diese Funktionalität auch für private Anwender und kleinere Betriebe bereitstellen. So haben wir mit dem BLOKK Light NEA und KJUUBE Speicher in unserem Produktportfolio, die Ersatzstrom liefern bzw. im Falle des KJUUBE sogar eine vollwertige USV-Funktion bereitstellen können. Damit sichern Sie sich bzw. Ihren Betrieb gegen mögliche Stromausfälle ab und sitzen im Fall der Fälle nicht im Dunkeln. Dezentralisieren Sie auf diesem Weg Ihre Stromversorgung und machen Sie sich weitestgehend unabhängig von großen Stromversorgern.

Die Verbreitung von Batteriespeichern und zunehmende Dezentralisierung der Energieversorgung resultiert in einer Win-Win-Win-Situation – für die Kunden, die Kosten sparen, die Umwelt, die durch die Verbreitung erneuerbarer Energien geschont wird und das Stromnetz, das entlastet wird. Die Wahrscheinlichkeit von Stromausfällen wird also durch eine stärkere Dezentralisierung der Stromversorgung deutlich reduziert. Sollten sie dennoch auftreten, heißt es erstmal Ruhe bewahren, denn mit den entsprechenden Speicher- und Notstromanlagen können wir uns heute besser vorbereiten als je zuvor.

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